Wohngebiete in Eisenach: Ernst-Thälmann-Straße
Das erste eigenständige Neubauwohngebiet wurde seit Mitte der 1950er Jahre an der
Thälmannstraße entwickelt. Erstmals wurde dabei die sogenannte Großblockbauweise
angewendet. Eigens dafür wurden Leichtbetonteile aus Hochofenschlacke sowie zerbrochenem
Mauer- und Ziegelwerk, versetzt mit Zement, in entsprechende Formen gegossen und
nach dem Trocknen sofort verwendet. Die notwendigen Teile wurden in Eisenach, an
der Thälmannstraße, selbst hergestellt und verbaut.
Am 8. Januar 1960 war Richtfest für die ersten Wohnblocks. Seit dem 1.Februar 1963
fuhr eine Buslinie in die Thälmannstraße. Am 1.Juli 1963 startete eine Großbäckerei
ihren Betrieb und am
14. Oktober 1964 erhielt die an der Thälmannstraße befindliche Kaserne den Namen
"Theodor Neubauer".
Wohngebiete in Eisenach: Stedtfelder Straße
Der Baubeginn für den Neubaukomplex an der Stedtfelder Straße war1969. Im gleichen
Jahr waren die ersten 50 Wohnungen fertig gestellt. Die erste Schlüsselübergabe erfolgte
am 2. Oktober 1969. Abgeschlossen wurde der Komplex, in dem 500, noch Ofen beheizte,
Wohnungen entstanden waren, 1972/73. 1974 wurde die Schule fertiggestellt, die 1983
den Namen "Margarete Jaud" - nach einer antifaschistischen Widerstandskämpferin -
erhielt. 1975 schließlich war die Kaufhalle fertiggestellt, die das neue Wohngebiet
abrundete.
Wohngebiete in Eisenach:
Goethe-Viertel
1973 begann der Abriß für das geplante Neubaugebiet am Jakobsplan, an der Goethestraße
und an der Sophienstraße. Es folgte der Wohnungsbau 1975/76, in dessen Verlauf ca.
700 Neubauwohnungen errichtet wurden. Zum 1. September 1977 öffnete die zum Wohngebiet
gehörenden 8. POS mit dem Ehrennamen "Willy Settner" - ein antifaschistischer Widerstandskämpfer
- ihre Pforten. Im gleichen Jahr wurde auch das HO Geschäft Fleischwaren am Jakobsplan
fertiggestellt, dem ein Jahr später das HO Geschäft "wtb" (Waren täglicher Bedarf)
folgte. 1982 schließlich wurde die Wohngebietsgaststätte "Zisterne" eingeweiht.
Wohngebiete in Eisenach:
Der Petersberg
Ein weiteres Wohnungsneubaugebiet ist zwischen 1976 und 1978 am Hang des Eisenacher
Petersberges entstanden. An nur einer Straße, der August-Rudloff-Straße, wurden insgesamt
460 Wohnungen gebaut. 1978 entstand die in jedem Wohngebiet obligatorische Kaufhalle.
Ein Jahr später öffnete die 4. POS mit Ehrennamen "August-Rudloff-Schule" ihre Pforten.
Die Wohnungen in den landschaftlich schön gelegenen Fünfgeschossern waren sehr begehrt.
Schon in den 1930er Jahren gab es Pläne, den Petersberg für den Wohnungsbau zu erschließen.
Der Krieg hat weitere diesbezügliche Aktivitäten jedoch unterbunden.
Seinen Namen erhielt das Wohngebiet nach dem 1966 verstorbenen Arbeiterfunktionär
und kommunistischen Kommunalpolitiker der Vorkriegszeit August Rudloff, dem zu Ehren
1984 im Wohngebiet ein Gedenkstein errichtet wurde.
Wohngebiete in Eisenach:
Eisenach-Nord
Das größte Wohngebiet in der Art einer Satellitenstadt entstand seit 1978 in Eisenachs
Norden, am so genannten "Kuhgehänge". Der forcierte Ausbau der Wartburgstadt zu einem
der wichtigsten Automobilbaustandorte für Pkw in der DDR führte zu verstärktem Zuzug
von Menschen; die Einwohnerzahl wuchs wieder. Überdies hatte die SED am 2. Oktober
1975 das Wohnungsbauprogramm beschlossen, um die Wohnungsfrage zu lösen. Die Planungen
für Eisenach Nord gingen schon weiter zurück, aber erst im August 1978 wurden die
ersten 40 Neubauwohnungen an die Mieter übergeben. Insgesamt entstanden bis 1983
3.745 Wohnungen für etwa 12.000 Menschen. Mit dem Wohnungsbau verbunden war die Schaffung
der Infrastruktur, die sich in folgenden Fakten widerspiegelt: 1980 Inbetriebnahme
der 13. und der 14. POS, 1983 der 15. POS, drei Kinderkombinationen (Kindergarten
und Kinderkrippe) wurden gebaut, 1982 ein Wohnblock mit 256 altersgerechten Wohnungen
fertiggestellt, 1984 ein Feierabend- und Pflegeheim mit 210 Plätzen eröffnet. 1981
war die Kaufhalle Eisenach-Nord fertiggestellt, die größte Verkaufseinrichtung in
Eisenach überhaupt. Seit dem gleichen Jahr gab es eine Komplexannahmestelle des Dienstleistungsbetriebes,
die sowohl Filme zur Entwicklung oder Wäsche zur Reinigung annahm, sowie die Wohngebietsgaststätte
"Am Moseberg". Ein Jahr später wurden der Wohngebietsclub sowie eine Zweigstelle
der Bibliothek eingeweiht. 1984 schließlich war der Jugendclub fertiggestellt, und
die Schaffung einer SERO (Sekundärrohstoffe)-Annahmestelle sowie eines medizinischen
Betreuungszentrums 1985 rundeten das neue sozialistische Wohngebiet schließlich ab.